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Abschlußbericht der 4. Torball-Weltmeisterschaft – Innsbruck

„Das Gold verliert nichts an seinem Wert in der Welt, wenn's ein Pokal für Kristalle hält.

Jubel bei der deutschen Torball-Nationalmannschaft David mit WM-Pokal

Die deutsche Nationalmannschaft der Herren ist Torball-Weltmeister!

Innsbruck, 08.09.2007, 16.10 Uhr in den Hallen des Tiroler Landessportcenter. Schlusspfiff in der finalen Partie der 4. Torball-Weltmeisterschaft. „aus, aus, aus. Das Spiel ist aus!“ Und tatsächlich; „Deutschland ist…“ Torball-Weltmeister; Dank eines 4:2 Erfolges gegen Belgien.

Bis zum Finale war es jedoch ein teilweise steiniger Weg. Begonnen hatte alles am Donnerstag, 06.09 als die deutsche Equipe auf den WM-Neuling Kamerun traf und mit einem überzeugenden 11:0 vom Platz ging. Dieses Spiel ging allerdings nicht in die Wertung ein, da Kamerun das Turnier vorzeitig beendete. –ein erster Prüfstein wartete mit Italien auf das Team von Coach Hans-Dieter Weidner. Trotz einer 1:0 Führung geriet Deutschland durch technisch herausgespielte Treffer der Italiener mit 1:4 in Rückstand. Nach der Pause konnte mehr Druck aufgebaut werden und kurz vor Schluss stand es 4:5. Zwar hatte das deutsche Team noch eine Chance auszugleichen, doch der Ball wurde knapp um den Pfosten gelenkt. Im Gegenzug kassierte man einen Strafwurf und verlor mit 4:6. Nach dem Spiel waren sich Trainer und Spieler sicher, dass sie Italien nicht zum letzten Mal im Turnierverlauf getroffen hatten und sie sollten Recht behalten.

Gegen Russland gab es wiederum einen überzeugenden 7:0 Erfolg, der Kraft für die nächste, schwere Aufgabe gegen die Schweiz gab. Diese waren bereits unter Zugzwang und mussten gewinnen. Trotz einer schnell herausgespielten 2:0 Führung kamen die schweizer bei Halbzeit zu einem 2:2 Remis. Jürgen Becker war es dann vorbehalten den viel umjubelten Siegtreffer, Mitte der zweiten Halbzeit, zu erzielen. Mit 6:2 Punkten verlief der erste Turniertag sehr erfolgreich.

Am Freitag wartete das junge Team aus Frankreich auf die deutsche sechs. Es entwickelte sich ein spannendes und sehenswertes Spiel, das hin und her wogte – und doch keinen Sieger fand. 2:2 lautete hier der Endstand. Gegen Belgien war es nun unbedingt wichtig zu gewinnen um im letzten Spiel gegen Gastgeber Österreich nicht doch noch um den Einzug ins Halbfinale bangen zu müssen. Trotz einer 1:0 Führung lag Deutschland bei Halbzeit 1:3 zurück und es sah nicht so aus, als fiele die starke belgische Defensive. Erst nach dem Anschlusstreffer zwang das deutsche Team den Gegnern zu Fehlern und spielte wie entfesselt. Ein viel umjubelter 6:3-Endstand war am Ende der Lohn und schon fast die Qualifikation für das Halbfinale. Diese wurde endgültig, dank eines 9:2 Erfolges über Uruguay besiegelt. Gegen Gastgeber Österreich bot sich den Zuschauern ein spannendes, aber für die Platzierungen bedeutungsloses Spiel. Bei Halbzeit führte das deutsche Team durch einen verwandelten Penalty von Hans Demmelhuber. Nach dem Pausenwasser ging es hin und her. In der letzten Minute erzielte Österreich das 4:3. Mit 15:1 Punkten führten die Gastgeber souverän die Tabelle an, gefolgt von Italien, Gegner Deutschlands in den Halbfinalspielen. Kompletiert wurde das Feld von Belgien.

Im ersten Halbfinale traf Österreich auf Belgien. Der Gastgeber vergab in der ersten Halbzeit zahlreiche Chancen, konnte aber doch noch den Führungstreffer erzielen. Als den Belgiern der Ausgleich gelang, kippte das Spiel und Belgien siegte überraschend deutlich mit 4:1.

Die deutsche Nationalmannschaft erwischte gegen Italien einen sehr guten Start. Bei Halbzeit stand es bereits 3:1. Die Führung konnte in der zweiten Halbzeit beständig ausgebaut werden und am Ende stand ein deutliches 7:2 in den Protokollen.

Das Spiel um Platz drei gewann Österreich gegen Italien mit 4:3.

Mannschaftsaufstellung vor dem WM-Finale

Den Zuschauern bot sich nunmehr ein äußerst spannendes Finalspiel. Die 1:0 Führung erzielte Hans Demmelhuber durch einen verwandelten Strafwurf. Der Ausgleich der Belgier, ein technisch präziser Wurf, war ebenfalls sehenswert. Noch in der ersten Halbzeit gab es wiederum die Führung für Deutschland, ebenfalls durch eine Standardsituation. In der zweiten Halbzeit wogte das Spiel hin und her und nach einem Konter erzielte Belgien das 2:2. Deutschland hatte bereits zwei Strafwürfe abwehren kÖnnen und sah sich nunmehr einem Penalty gegenüber. Hans Demmelhuber konnte selbigen mit einer Glanzparade abwehren. Die letzte Minute war bereits angesagt. „Die Spannung war unerträglich. Was wenn Belgien ein Tor erzielt. Soll man auswechseln? Auf Golden Goal spielen? Ein Time Out wollte ich jedenfalls nicht nehmen“, so Chefcoach Hans-Dieter Weidner. Jürgen Becker erzielte dann mit seiner linken Hand ein erlösendes 3:2 und legte wenige Würfe später sogar mit dem 4:2 nach.

Die deutsche Nationalmannschaft bei der Siegerehrung

Die Deutschen konnten ihr Glück gar nicht fassen. Bei der Siegerehrung nahm jeder der Spieler und Trainer einen Blumenstrauß entgegen und zu den Klängen der Nationalhymne wurde Deutschland als Weltmeister offiziell bekannt gegeben.

Bei der abendlichen Zeremonie wurde dann ein ganz besonderer Pokal, dessen Wert im vierstelligen Bereich liegt, übergeben. Ein Pokal von Swarowski, auf dessen Forderseite das Logo der Torball-WM mit kleinen Glaskristallen aufgeklebt wurde. Der Pokal strahlte im Lichte, sow wie die 8 glücklichen beteiligten, die ihn nun fest in Händen halten.

Trainer Hans-Dieter Weidner, der erst im April die Mannschaft übernahm und um die bisherigen Stammspieler ein neues Team formiert hatte, konnte das Glück nicht fassen. Auch der 2. Trainer, Josef Albanese, ebenfalls seit April dabei, gab sich überwältigt, ob des überraschenden Erfolges. Halbfinale war das Ziel, eine Medaille hatten sich alle gewünscht; dass es jetzt eine goldene geworden ist hilft hoffentlich auch dem deutschen Torball in seiner Gesamtheit auf dem steinigen Weg in Richtung Zukunft.

Für Deutschland spielten:

Trainer:
  • Nr. 1: Hans-Dieter Weidner (Karlsruhe)
  • Nr. 2: Josef Albanese (Karlsruhe)